Am Freitag, den 24.06.2016, wurde in unserer Schule eine Ausstellung über Karl Leisner eröffnet. Unser Religionskurs bei Frau Engelhardt hatte die Möglichkeit an dieser Eröffnung teilzunehmen. Eingeladenen zur Eröffnung waren der Präsident Johannes Mecking, der Geschäftführer Herr Rintelen und der ehemalige Pressesprecher Herr Stalder des Internationalen Karl Leisner Kreises (IKLK) sowie die Kolleginnen und Kollegen unserer Schule. Unser Mitschüler Luca Klever sorgte mit seinem Cello für musikalische Begleitung.
Zu Beginn begrüßte uns der Präsident des IKLK, der zugleich Propst der Stiftskirche in Kleve ist, mit einer kleinen Ansprache. Er betont die Bedeutung Karl Leisners und die Wichtigkeit, an sein Leben zu erinnern. Anschließend erzählte uns Herr Rintelen, Diakon in der St. Anna Kirche in Materborn, viel über Karl Leisners Leben.
Karl Leisner wurde hier am Niederrhein geboren und hat von 1925 – 1934 das Freiherr-vom-Stein Gymnasium besucht. Nach seinem Abitur übernahm er Leiterrollen von Jugendgruppen in der Kirche und studierte zuerst in Münster und dann in Freiburg Theologie. Nachdem er 1939 zum Diakon geweiht wurde, wurde er wegen einer Äußerung zum Attentat auf Hitler verhaftet. Nach Aufenthalten im Gefängnis sowie im Konzentrationslager Sachsenhausen wurde er 1940 in das KZ Dachau eingeliefert. Dort schloss er enge Freundschaften, unter anderem mit dem Priester Otto Pies, die ihm mithilfe einiger Kontakte nach draußen auf einem sehr riskanten Weg eine Priesterweihe im KZ ermöglichten. 1945 wurde er aus dem KZ befreit und aufgrund seiner bereits lange andauernden Lungenkrankheit starb er einige Monate später in einem Sanatorium. Sein ganzes Leben über schrieb er Tagebuch, was es ermöglichte, so viel über ihn zu erfahren. Heute gilt er als ein Märtyrer.
Herr Rintelen und anschließend Herr Stalder berichteten auch von seiner Seligsprechung 1996. Sie erläuterten kurz den langjährigen Prozess, der auch den Einsatz vieler Menschen, die nie direkten Kontakt zu Karl Leisner hatten, wie beispielsweise Herr Stalder selbst, forderte. Diese sammelten viele Informationen über Karl Leisners Leben, die sie in einem Buch zusammenfassten und dem Vatikan vorlegten. Dank des Einsatzes vieler Bewunderer Karl Leisners kam es dann dazu, dass der damalige Papst Johannes Paul II. zustimmte und Karl Leisner 1996 im Olympiastadion in Berlin in einer bewegenden Messefeier selig sprach.
Nach den Vorträgen wurde die Ausstellung offiziell eröffnet. Es wurde angestoßen und gab Kleinigkeiten zum Knabbern, während man sich die Ausstellung, die aus einigen mit Bildern gestalteten Informationsplakaten und einer Vielzahl an Büchern bestand, ansehen konnte. Zudem standen uns die Gäste noch für Fragen zur Verfügung. Für die Schüler wurden auch verschiedene Info-Prospekte und Bücher zum Mitnehmen zur Verfügung gestellt.
Unser Kurs fand den Vortrag und die Ausstellung interessant und auch beeindruckend. Besonders die Erzählungen der Gäste waren für uns sehr bereichernd und man konnte so noch mehr über den Seligen erfahren. Viele bewunderten es, dass sich so viele Menschen für die Seligsprechung Karl Leisners eingesetzt haben, indem sie nachforschten, Bücher verfassten und bis nach Rom reisten.
Insgesamt war es also interessant und abwechslungsreich an der Ausstellungseröffnung teilgenommen zu haben. Am Dienstag, den 5.6.2016 begrüßen wir an unserer Schule die Nichte von Karl Leisner, Monika Kaiser Haas, die in einer achten Klasse zum Thema Karl Leisner sprechen und anschließend mit den Schülerinnen und Schülern die Ausstellung besuchen wird.
von Julia Capecki