von Julia Capecki, Dilan Bulut, Maike Schrickel und Livia Hecht
Wie in den letzten Jahren, fand dieses Jahr wieder der Frankreichaustausch, mit den Schülern und Schülerinnen des Lycée Beaumont in Redon, statt. Von unserer Schule waren 19 Schüler und Schülerinnen aus der EP, drei Schülerinnen aus der Q1 und eine Schülerin aus der 9. Klasse dabei. Begleitet haben uns die Lehrerinnen Frau Abraham und Frau Jauch, die jedes Jahr dabei sind.
Los ging es für uns dann am Samstagmorgen. Alle stiegen etwas aufgeregt und mit viel Vorfreude in den Bus, der abwechselnd von Peter und Bruno gefahren wurde. Nach einer langen, anstrengenden, aber auch lustigen Fahrt, kamen wir abends in Redon an. Dort wurden wir bereits von unseren Austauschschülern und deren Familien erwartet. Endlich gab es dann bei ihnen zu Hause ein Abendessen. Da die meisten sehr erschöpft waren, haben sich nur hier und da ein paar Leute gemütlich getroffen, es wurde aber nichts großes mehr gemacht, sodass alle sich für den nächsten Tag ausschlafen konnten.
Am Sonntag ist ein großer Teil der Gruppe nach Vannes gefahren. Vannes ist eine kleine Hafenstadt ca. 20 km von Redon entfernt. Dort sind wir ein wenig durch die Stadt gelaufen, haben uns schöne Gärten angeschaut und Sandwiches und Crêpes gegessen. Der andere Teil der Gruppe unternahm eine Exkursion zum berühmten französischen Naturkosmetiklabel “Yves Rocher”. Das Geschäft befindet sich in einem Park, in welchem der Ursprung der Produkte veranschaulicht werden soll. Im Anschluss fuhr die kleine Gruppe gemeinsam zu einer Gastfamilie um sich selber an die Herstellung der typisch französischen Crêpes zu wagen. Abends ging es dann zurück in die Familien.
Am Montag begann der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück in der Schule. Nach Croissants und Pains au chocolat wurden wir durch das große Lycée geführt. Anschließend liefen die Deutschen in die Stadt, um diese zu besichtigen und einige Dinge auf dem Markt zu kaufen. Danach ging es gemeinsam mit den Franzosen zu Fuß los zu McDonalds und anschließend zum Bowlen und Laserquast spielen. Insgesamt war es ein langer, aber sehr schöner Tag.
Am Dienstag stand dann eine gemeinsame Bootstour auf dem Plan. Mit dem Bus fuhren wir dann gemeinsam zur “l’Ile aux Moines”, wo uns jedoch leider schlechtes Wetter erwartete. Somit verbrachten wir nach der einstündigen Bootsfahrt nur eine kurze Zeit auf der kleinen, jedoch sehr schönen Insel. Alternativ ging es dann mit dem Bus weiter zur bereits erwähnten Stadt Vannes. Dort teilte sich die Gruppe in verschiedene Einzelgruppen und besichtigte die 50.000 Einwohner Stadt. Mittags gingen wir dann in ein nettes Französisches Café, wo wir den Unterschied zwischen deutschem und französischem Baguette kennen lernten: das Französische ist um ein Vielfaches besser. Nachmittags war auch schon wieder Schluss mit dem von der Schule aus organisiertem Programm und die Gastschüler organisierten abends in Einzelgruppen Aktivitäten für uns Deutsche.
Mittwochs konnten wir dann endlich mit dem begehrten, gemeinsamen Schulprojekt beginnen. In der Bibliothek sollten wir uns in Vierergruppen über die ‚Europäischen Probleme‘ informieren und uns zum aktuellen Thema ‚Brexit‘ äußern. Hierbei mussten die Deutschen jeweils einen Vortrag auf Französisch vorbereiten, die Franzosen hingegen auf Englisch. Mit viel Freude haben wir zwei Stunden lang recherchiert und unser Gruppenprojekt vorbereitet. Nachdem wir unsere herausragenden Französischkenntnisse zur Schau gestellt haben, sind wir mit unseren Austauschschülern nach Hause gefahren, um uns für den bevorstehenden Nachmittag zu stärken. Um drei Uhr trafen wir uns dann alle zum gemeinsamen Klettern wieder. Mit großer Motivation haben wir dann die verschiedenen Routen erklommen und unsere Fähigkeiten getestet. Auch wenn nicht jeder mitgemacht hat, war es ein sehr schöner Nachmittag. Besonders das Gruppengefühl hat sich verstärkt, da wir uns gegenseitig unterstützt und ermutigt haben. Als Highlight haben wir den Tag mit einem Besuch im Restaurant “Poseidon” beendet, wo wir nicht nur crêpes aßen, sondern auch die herzhafte Variante namens galettes probierten. Auch dieser Tag war sehr schön, da die Gemeinschaft immer näher zusammen rückte und die Franzosen uns eine ausschließlich schöne Zeit bereitet haben.
Am Donnerstag erwartete der traditionellen Ausflug zur kleinen Insel Mont Saint Michel die deutschen Schüler, während die Franzosen in der Schule blieben. Wir fuhren morgens von der Schule aus los, wo wieder ein Bus organisiert wurde. Nach knapp 2 Stunden Fahrt kamen wir auf der kleinen Insel an und mussten staunen als wir die Abtei sahen. Mont Saint Michel ist eine Insel mit nur sehr wenigen Einwohnern und heutzutage ein sehr populärer Besichtigungsort für Touristen. Nach einer spannenden Führung durch die Abtei hatten wir etwas Freizeit um die Geschäfte und zahlreichen Restaurants zu besuchen und die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Wieder in Redon angekommen, beschloss die Gruppe spontan das lokale Pub zu besichtigen und da wir alle sehr erschöpft vom vielen Laufen auf der Insel waren, wurde nichts Großes mehr geplant.
Am Freitag begleiteten wir die Franzosen in ihren Unterricht und mussten große Unterschiede zu unserem Ablauf in Deutschland feststellen. Der Unterricht ist anders aufgebaut und die Klassen scheinen kleiner zu sein. Unter anderem war es spannend zu sehen, dass alle Schüler zur Mittagszeit in der Schulcafeteria essen.
Nach einem langen Schultag, der gewöhnlich für die Franzosen bis 5 Uhr dauert, waren wir endlich zu Hause und konnten uns für die große Abschlussfeier fertig machen.
Die Franzosen hatten für die Party einen kleinen aber feinen Vereinsraum gemietet und ein leckeres Buffet aufgestellt. Mit der richtigen Musik waren alle Bedingungen für eine gute Party gegeben. Aber bevor es mit der Party richtig los ging, wurden natürlich erst noch Fotos gemacht. Es stellten sich alle auf der Wiese vor dem Partyraum auf und es wurde ein Gruppenfoto mit allen Austauschteilnehmern gemacht. Danach wurde viel getanzt, gesungen und gelacht. Jeder nutzte noch einmal die Möglichkeit, sich mit jemandem zu unterhalten und einfach Spaß zu haben. Allerdings waren die Gefühle insgesamt sehr gemischt, denn uns allen war bewusst, dass es der letzte Abend des ganzen Austausches war… Die Party lief noch bis etwa ein Uhr nachts, wir wollten ja am nächsten Morgen halbwegs fit sein für die Rückfahrt.
Der Samstagmorgen war schrecklich. Wir mussten uns erst bei unseren Austauschpartnern zu Hause von den Familien verabschieden und dann das Haus verlassen, in dem Bewusstsein, dass wir so schnell nicht wiederkommen werden. Dann am Bus war es so weit, dass wir uns auch von unseren Austauschschülern verabschieden mussten, die ja schon unsere Freunde geworden waren. Dieser Abschied fiel uns sehr schwer, aber irgendwann stiegen wir dann doch in den Bus und konnten nur noch winken. Dabei sind auch viele Tränen geflossen. Die Rückfahrt verlief dann wie auch die Hinfahrt ohne große Probleme und wir wurden abends von unseren Eltern in Empfang genommen.
Der Austausch war für uns alle ein wunderbares Erlebnis mit unvergesslichen Momenten und neuen Erfahrungen. Wir haben unser Französisch verbessern können und viel Neues gesehen. Wir Austauschteilnehmer sind zu einer vertrauten Gruppe geworden und werden uns auch noch lange gemeinsam an die Zeit erinnern. Viele von uns halten einen guten Kontakt zu ihren Austauschpartnern und wir hoffen auf ein Wiedersehen.
Unser großer Dank gilt Frau Abraham und Frau Jauch, denn sie haben uns die Reise ermöglicht und alles organisiert. Wir hoffen, dass auch in Zukunft noch viele Schüler so schöne Erfahrungen mit dem Austausch machen können wie wir.