von Tamara Kutscher (Koordinatorin des Wettbewerbs am Stein)
Nicht nur im Tischtennis macht das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium derzeit Schlagzeilen. Johanna Koen, Jahrgangsstufe Q2, wird im Finale des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen in Magdeburg vom 23.-25.9.2016 (Siegerehrung am 26.9.) antreten. Sie hat es geschafft, sich unter ca. 1500 Bewerbern aus allen Bundesländern in zwei Runden zu qualifizieren.
Der Wettbewerb begann bereits im Herbst mit dem Einreichen zweier mündlicher Beiträge. Johanna musste zu zwei Bildern in niederländischer und englischer Sprache frei sprechen. Sie überzeugte dabei die Jury durch Sprachperfektion, fundierte fächerübergreifende und interkulturelle Kenntnisse, kommunikatives Talent und Originalität.
Danach gehörte sie bereits zu den ca. 200 besten Schülern Deutschlands, und es ging in die zweite Wettbewerbs-Runde. Am 21. Januar schrieb Johanna in Englisch eine Klausur über ein geplantes Verbot von Skateboards u.ä. an bestimmten Orten in Bristol, England. Dabei gab es eine besonderes Erschwernis für die besten Fremdpsachen-Schüler Deutschlands: Nur einsprachige Wörterbücher durften (wie früher im Abitur) im Wettbewerb benutzt werden. Man muss also schon über einen reichen, differenzierten Wortschatz verfügen und sich hervorragend ausdrücken können, um diese Hürde zu nehmen.
Nach der Klausur mit Textanalyse und Stellungnahme wurde in der zweiten Sprache (bei Johanna Niederländisch) in einer weiteren Klausur auch die situationsgebundene Übersetzungsfähigkeit (Mediation) geprüft. Titel: “Autonomes Fahren: Zu kurz gesprungen”. Hier war die besondere Schwierigkeit, dass nach 20 Minuten den Wettbewerbsteilnehmern der Ausgangstext wieder weggenommen wurde und sie aus dem Gedächtnis weiter damit arbeiten musten. Daran wird deutlich, dass neben den fremdsprachlichen Fähigkeiten auch Intelligenzleistungen getestet werden. Trotz allem haben die Prüflinge viel Spielraum, den sie selbstständig und wortgewandt mit viel Phantasie, Weltwissen, kritischem Denken und Problemlösungsstrategien füllen müssen, um die Jury (Professoren, Direktoren und Lehrer mit Funktionsstellen aus dem gesamten Bundesgebiet) zu überzeugen.
Diesen Monat kämpft Johanna in der Endrunde des Wettbewerbs in Debatten, Interviews und Einzelvorträgen um Sachpreise, Sprachreisen oder sogar ein Stipendium der ,,Studienstiftung des Deutschen Volkes”.
Beim dreitägigen Finale wohnt man mit den anderen Kandidaten zusammen – für die Schüler stets ein Höhepunkt, treffen sie hier doch auf andere Sprachbegabte, oft mit ähnlichen Interessen und Vorlieben. Durch Einzelgespräche, die nach Art des mündlichen Abiturs ablaufen, sowie in Gruppen-Diskussionen in mehreren Sprachen ermittelt die Jury schließlich die Bundessieger.
An unserer Schule gibt es viele begabte und motivierte Schülerinnen und Schüler. Um sie angemessen zu fördern, brauchen sie gelegentlich Anreize, die über das normale Maß hinaus gehen sowie den Vergleich oder Austausch mit anderen Jugendlichen über Ländergrenzen hinweg. Das ist Teil unseres Programms zur individuellen Förderung. Die Schule ist stolz auf Johanna und drückt ihr die Daumen für das Finale des bevorstehenden Sprach-Wettkampfes!