von Jonah Maas & Nils Hendricks
Nachdem man sich schon lange auf den Austausch gefreut hatte, kamen die Franzosen am Samstag, den 23. Januar, gegen 19 Uhr endlich an. Am Stechbahn-Parkplatz, dem Ankunftsort der Franzosen, tauschte man sich noch kurz darüber aus, was man am nächsten Tag machen solle und fuhr dann mit seinem Austauschpartner nach Hause. Manch einer ging aber noch zu einer Karnevalssitzung, sodass sich der jeweilige Franzose schon mal ein Bild über die verrückte deutsche Karnevals-Kultur machen konnte. Andere beschäftigten sich jedoch anderweitig und spielten zum Beispiel Kniffel.
Am nächsten Morgen, ging es für viele der Austauschpaare nach Nimwegen in den Niederlanden. Dort ging man entweder in die Stadt oder vertrieb sich die Zeit in der Nimweger Schlittschuhhalle „Triavium“, was für einige blaue Flecken sorgte. Gegen Abend fuhren dann alle zu einer gemütlichen Runde Bowling im „Teamsports Hasselt“. Dort konnte man zum ersten Mal alle Franzosen mit ihren Austauschschülern auf einmal sehen. Nach ein paar spannenden Runden Bowling fuhren wir alle zufrieden nach Hause.
Am Montag, den 25. Januar, mussten wir dann wie gewohnt früh aufstehen um pünktlich um acht Uhr in der Schule zu sein. Dort wurde bereits ein leckeres Frühstück aufgebaut und die Franzosen, deren Frühstück sich deutlich von Unserem unterscheidet, konnten zum ersten Mal ein richtiges „deutsches“ Frühstück genießen. Statt Croissant und Baguette gab es Brötchen von Heicks. Nachdem jeder aufgegessen hatte zeigten die Deutschen ihren Austauschschülern die Schule. Hierbei erfuhren wir, dass die Schule in Redon größer als unser Freiherr-vom-Stein-Gymnasium sei. Danach gingen wir in den Computer-Raum, wo wir zunächst in Gruppen eingeteilt wurden und dann kleine Präsentationen zu verschiedenen Themen machen mussten. Das große Thema war „Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland“. Manche untersuchten Musik oder Sport, andere untersuchten die Essgewohnheiten oder das Schulsystem. Um halb 12 fuhren wir alle nach Hause. Am Nachmittag um drei Uhr trafen wir uns dann am Elsabrunnen, um den Franzosen in zwei Gruppen die schöne Innenstadt von Kleve zu zeigen. Bei unserer Tour zeigten wir den Franzosen den Elsabrunnen, den Marstall, die Schwanenburg, die Stiftskirche, das Haus Koekkoek, den Kermisdahl und die Hochschule. Alles in allem war es ein sehr interessanter Nachmittag und wir hatten den Eindruck, dass es den Franzosen viel Spaß gemacht hat unsere Stadt kennenzulernen. Am Abend verabredeten wir uns zum gemeinsamen Abendessen im „Tijuana“. Dort verbrachten wir ebenfalls einen sehr schönen Abend bei leckerem Essen und vielen interessanten Gesprächen. Im Verlauf des Abends fuhren wir dann alle gesättigt nach Hause.
Am nächsten Morgen trafen wir uns um neun Uhr am Bahnhof um gemeinsam nach Köln zu fahren. Als wir dann in Köln ankamen, liefen wir vom Bahnhof direkt zum Kölner Dom, wo uns schon zwei Stadtführer erwarteten. Da es sich sonst zu kompliziert gestaltet hätte, liefen die Franzosen in einer Gruppe und die Deutschen in der anderen Gruppe. In gut eineinhalb Stunden zeigte uns unser Führer Herr Schade einige Sehenswürdigkeiten der Kölner Innenstadt, wie zum Beispiel die alte römische Kanalisation, die Altstadt und das Kölner Rathaus. Nach der Führung hatten wir dann Zeit Köln auf eigene Faust zu erkunden. Während einige sich sofort auf den Weg zum Kölner Dom machten, um dessen Südturm zu besteigen, gingen Andere zuerst in die Innenstadt um dort zu Mittag zu Essen oder ein wenig in den Läden herumzustöbern. Auf dem Kölner Dom war letztendlich fast jeder und alle waren von dem guten Ausblick begeistert. Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Heimweg. Als wir dann zu Hause ankamen, hatte jeder was zu erzählen.
Am Mittwoch begann der Tag für uns wie ein ganz normaler Schultag. Nachdem wir wie gewohnt früh aufstanden, fuhren wir alle zur Schule um dort die ersten beiden Unterrichtsstunden mit unseren Austauschschülern zu verbringen. Dort gab es zum Teil sehr amüsante Erlebnisse. In den darauf folgenden vier Stunden konnten wir zunächst unsere Präsentationen fertigstellen und trafen uns dann alle im Sprachlabor, um dort den anderen unsere Arbeit vorzustellen. Es wurde viel gelacht und wir lernten gegenseitig etwas Neues über die zum Teil völlig verschiedenen Ansichten bzw. Vorlieben. Nachdem einige Austauschschüler noch zwei normale Stunden Nachmittagsunterricht miterleben durften, gingen wir gemeinsam in die Turnhalle, wo uns Herr Kluge, Herr Scholten und Frau Krängel bereits erwarteten. Dort konnten wir uns in verschiedenen Sportarten messen. Nach einer Abstimmung spielten wir zunächst fast alle gemeinsam Fußball, was auf Grund der vielen Mitspieler in einem sehr chaotischen Spiel endete. Gegen Ende der Stunde spielten wir noch alle zusammen ein Spiel, wobei auch die französischen Lehrer sichtlich Spaß hatten. Nachdem alle wieder nach Hause gegangen waren, trafen sich noch einige in einer Kneipe in Kranenburg, um dort den Abend zu verbringen. Dort konnte man sich nett unterhalten und gemeinsam Billard spielen. Der Donnerstag war für uns ein ganz normaler Schultag, während die Franzosen den ganzen Tag in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam verbrachten.
Der folgende Text wurde von unseren französischen Austauschschülern geschrieben und von uns übersetzt:
„Um ca. acht Uhr morgens verließen wir Kleve. Als wir durch die Niederlande fuhren, sahen wir durch die Fenster des Busses einige schöne Häuser, von denen wir dachten, es wären Bauernhöfe. Dann trafen wir in Amsterdam ein, wo wir den Königspalast, die Oper und viele Coffeeshops sahen. Vom Bus aus liefen wir entlang den Kanälen in die Stadt. Währenddessen erzählte uns ein Stadtführer etwas über die Stadt und das Leben dort. Im Anne-Frank-Museum aßen wir zunächst und machten danach eine Museumstour. Ein junger Mann berichtete uns über das Leben von Anne Frank und ihrer Familie in Zusammenhang mit den damaligen Ereignissen in Deutschland. Wir fanden es sehr interessant, obwohl die Führung auf Englisch war. Es war jedoch auch zum Teil sehr schockierend und schwierig, das Ganze zu realisieren. Wir fühlten uns wie in „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Am Ende hatten wir ein ziemlich komisches Gefühl, da Anne Frank in dieser schrecklichen Situation in etwa so alt war wie wir. Wir dachten darüber nach wie glücklich es uns getroffen hat und doch vergaßen wir nicht, dass so etwas immer noch passieren kann. Danach liefen wir zum „Dam“, dem zentralen Hauptplatz der Stadt Amsterdam, wo uns mitgeteilt wurde, dass wir ca. zwei Stunden Freizeit hätten. Wir entschieden uns, entlang der Kanäle und in die alten Straßen zu gehen um Fotos zu machen. Schließlich gingen wir wieder zum „Dam“ wo wir auf unsere Lehrer warteten. Als wir zum Bus gingen waren wir traurig, Amsterdam schon verlassen zu müssen, weil wir Amsterdam sehr schön fanden. Obwohl es ein toller Tag war, freuten wir uns darauf unsere Austauschschüler wiederzusehen.“
Als die Franzosen dann am Abend wiederkamen, gingen einige noch ins Kino, um sich den spektakulären Film „Point Break“ anzugucken, der an diesem Abend in Englisch gezeigt wurde.
Am Freitag, den 29. Januar, welcher leider schon der letzte Tag des Austauschs war, gingen die Franzosen die ersten beiden Stunden mit uns in den Unterricht. Als wir dann zur dritten Stunde unsere Zeugnisse bekommen sollten, brachten wir unsere Franzosen zur Cafeteria, wo sie alle gemeinsam zum Museum „Kurhaus“ gingen. Dort konnten wir sie dann gegen halb eins abholen. Am Nachmittag hatten wir noch mal Zeit, alleine mit unseren Franzosen etwas zu unternehmen, was zum Teil noch mal sehr witzig war. Um 20 Uhr trafen wir uns alle im Schützenhaus Frasselt, wo es eine Abschlussparty gab. Dank der Aufsicht einiger Eltern gab es an diesem Abend keine Krankenhausbesuche und Frau Abraham und Frau Jauch schauten zwischendurch auch mal kurz vorbei. Insgesamt war es ein sehr schöner Abend, wobei die Musikmischung aus französischen und deutschen Liedern eine große Rolle spielte.
Am Samstag um ca. 6:45 begleiteten wir die Franzosen mehr oder weniger ausgeschlafen zum EOC Parkplatz, wo sie bei strömendem Regen in den Bus stiegen, um wieder nach Hause zu fahren. Abschließend bleibt uns nur noch zu sagen, dass der Frankreich-Austausch bis jetzt eine wirklich gelungene Sache war und wir eine sehr schöne Woche verbracht haben. Wir freuen uns schon darauf, gegen Ende April selber in die Bretagne zu fahren.
Letztendlich können wir nur noch im Namen aller Schüler sagen: „Vielen Dank an Frau Jauch und an Frau Abraham, die diesen Austausch möglich gemacht haben.“