Vergangenen Freitag machte sich gleich eine ganze Jahrgangsstufe unserer Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Richtung Düsseldorf auf, um einer Aufführung von Schillers „Kabale und Liebe“ im Jungen Schauspielhaus Düsseldorf beizuwohnen. Eine ganze Jahrgangsstufe bedeutet in diesem Fall: 107 Schülerinnen und Schüler und vier begleitende Lehrer.
Diszipliniert verlief die Fahrt, interessiert folgten die Schülerinnen und Schüler der Inszenierung von Regisseur Marco Storman, nicht nur, weil das Drama auch Gegenstand des Zentralabiturs im Fach Deutsch ist: die schauspielerische Leistung war einfach überzeugend. Kontrovers hingegen wurde das Bühnenbild von Philipp Nicolai diskutiert – unter anderem in der Pause und im Gespräch mit der Theaterpädagogik des Hauses, das nach der Aufführung exklusiv für die Steiner stattfand. Zu diesem Gespräch stießen außerdem noch zwei Schauspieler hinzu: Moritz Löwe („Ferdinand“) und Marian Kindermann („Wurm“). Vor allem Letzterer gab auf konkrete Fragen der Schülerschaft befriedigende und ehrliche Antworten, während der Theaterpädagoge oft auswich – z.B. auf die Frage, weshalb die Bürgerschaft im zweistöckigen Bühnenbild oben, der Adel hingegen unten angesiedelt sei.
In der einen oder anderen Ecke wurden auch die Kostüme von Anne Buffetrille diskutiert. Lady Milford (gespielt von Simin Soraya) war vor allem im weiteren Verlauf des Stückes mit ihrem gelben, kurzen Rock ein Eyecatcher und damit als Hofluder glaubwürdig, während Luise (gespielt von Barbara Hirt) eher als Werbeträgerin für Sanostol denn als die unheimliche Geliebte Ferdinands durchging.
Unterm Strich war die von Sabine Abraham und Elisabeth van Haaren geplante Fahrt gelungen, weil sie eine intensive Auseinandersetzung mit dem Stück bot und man nach der Vorstellung des Stücks mit einer Vorstellung vom Stück nach Hause ging.