Seit einigen Jahren findet zwischen Schülern der EP (Jg. 10) des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums und denen des Lycée Beaumont in Redon (Frankreich) ein Austausch statt, an dem in diesem Jahr 25 Schülerinnen und zwei Schüler teilnahmen.
Frau Jauch hatte sich mit Frau Abraham große Mühe bei der Organisation gegeben und so waren wir alle am 26. Januar untergebracht und konnten um halb sieben in den Bus steigen. Abgefahren sind wir allerdings erst eine Stunde später („Mein Wecker ist nicht losgegangen!“).
Nach 13 Stunden Busfahrt (!) kamen wir dann endlich im um einige Grad wärmeren Redon an, wo wir von unseren Austauschpartnern erwartet wurden. Die einen verbrachten den Abend auf einer Willkommensparty, die Übrigen wurden in ihren Gastfamilien begrüßt. Auch den Sonntag verbrachten viele mit Kennenlernen: Während einige zum ersten Mal Redon besichtigten, wurden andere durch die Bretagne kutschiert und sahen Sehenswürdigkeiten wie Saint Nazaire und Guérande. Was uns alle überraschte, war die Menge an Essen, die zu Mittag und am Abend bereitstand! Morgens gab es entweder Crêpes oder Toast mit Kakao, der aus Schüsseln, sogenannten „bol“, getrunken wird.
Montag wurde dann auch dem Letzten klar, dass das hier nicht wie Ferien werden würde: Für die meisten hieß es um sechs Uhr aufstehen, oder noch früher. Nach einem gemeinsamen französischen Frühstück in der Cafeteria und einer Schulführung gingen die Gastgeberschüler in den Unterricht, wir erkundeten mit Monsieur Mainguet, der uns die geschichtliche Seite Redons nahezubringen versuchte, noch einmal die kleine Stadt. Den Nachmittag und Abend verbrachte jeder mit „seinem“ Franzosen.
Wenn man in der Bretagne ist, muss man sich auf jeden Fall Mont Saint Michel ansehen, ein Kloster des Erzengels Sankt Michael auf einer Insel, die bei Flut völlig von Wasser umgeben und nur über eine Straße erreichbar ist. Zwar regnete es nicht mehr, oben auf dem Berg war es aber windig und kalt. Mit vollen Mägen und kleinen Souvenirs kam der Bus pünktlich zur letzten Stunde wieder in der Schule an.
Dort verbrachten alle Schüler ihren Mittwoch Morgen, als wir in kleinen Gruppen Gemeinsamkeiten der beiden Länder erarbeiteten. In kurzen Präsentationen stellte jede Gruppe ihr Ergebnis in der jeweiligen Fremdsprache dar: die Franzosen auf Englisch oder Deutsch, wir Deutschen auf Französisch – nervös, aber gelungen und verständlich. Danach ging es in die Sporthalle, Basketballwettkampf! Im finalen Match franco-allemand rangen wir den Gastgebern ein verdientes 8:8 ab!
Ein Tag Kultur reicht ja nicht, also am Donnerstag ein zweiter Besuch in einer berühmten Stadt der Bretagne: Nantes. Auch hier gab es eine kurze Führung, dann hatten Franzosen und Deutsche in gemischten Gruppen drei Stunden Zeit zum Shoppen. Im Bus auf der Rückfahrt freuten sich bereits alle auf den Freitag.
Nicht, weil das der letzte Tag sein würde, sondern weil am Abend die Abschiedsparty war! Ja, vorher Unterricht auf Französisch („Ich hab in Spanisch sogar ’n bisschen was verstanden…“) und noch einmal nach Redon für die Busfahrt zurück plus ein Besuch beim Bürgermeister, der das Französisch unserer Vertreter sehr lobte. Nach acht Uhr wurde die wirklich gelungene Woche aber gebührend gefeiert und noch im Bus zurück nach Kleve lachten alle darüber.
Insgesamt war die Woche so klasse, dass wir gerne wieder zurückfahren wollen! Wir haben viel gelernt, Sprachkenntnisse erweitert und Kultur kennengelernt, neue Freunde gefunden. Am wichtigsten aber war die Erfahrung, alleine in einem fremden Land klarzukommen. „Redon, je t’aime!“