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Maja Schulte beim „Tag der Talente 2018! Neue Aufbrüche brauchen … dich!“

Das war das Motto des Tages der Talente 2018, zu dem die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, insgesamt 300 Preisträgerinnen und Preisträger der 25 Bundeswettbewerbe vom 22. September bis zum 24. September 2018 in die Hauptstadt einlud. Aufgrund der vielen, unterschiedlichen Bundeswettbewerbe fand man unter den Preisträgern ein breites Spektrum an talentierten jungen Leuten. In Berlin trafen daher am Wochenende zwölfjährige Mitglieder einer Theatergruppe auf Gewinner des Bundeswettbewerbes Mathematik und Studenten, die bei „Jugend Gründet“ überzeugen konnten. Doch eines hatten sie alle gemeinsam: Sie waren offen, neue interessante Leute kennenzulernen und gespannt darauf, was sie beim Tag der Talente 2018 erleben würden.

Und irgendwo dazwischen war ich, Maja Schulte. Im Frühjahr 2018 hatte ich am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teilgenommen und landesweit einen ersten Preis belegt. Deshalb wurde ich von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Anja Karliczek, mit einer Begleitperson nach Berlin eingeladen. Am Samstag starteten daher meine Mutter, Frau Kutscher, meine Lehrerin, die alle Teilnehmer des Fremdsprachenwettbewerbs unserer Schule sehr engagiert betreut, und ich früh morgens am Klever Bahnhof. Mittags erreichten wir das Motel One am Hauptbahnhof in Berlin, in dem alle Teilnehmer untergebracht waren.

Noch vor dem Einchecken wurde jedem Preisträger ein Namensschild und ein individueller Zeitplan überreicht. Dieser sah für 15:30 Uhr eine Fahrradtour durch Berlin vor. Dafür wurden wir in kleinere Gruppen von 15 Personen unterteilt, was auch gut war, weil man so leichter Anschluss finden konnte. In meiner Gruppe lernte ich zum Beispiel eine Gewinnerin von „Jugend musiziert“ und fünf Jugendliche, die bei „Jugend gründet“ gemeinsam eine selbstbindende Snowboard-Bindung entwickelt hatten, kennen. Wir wurden durch das Regierungsviertel, an der alten Grenze zwischen Ost- und Westberlin entlang bis zum Café Moskau, in dem ein Großteil der Veranstaltung stattfand, geführt. Abends wurde dort jeder Wettbewerb von einem Preisträger oder einer Preisträgerin bzw. einer Gruppe vorgestellt. Am interessantesten war für mich der Beitrag einer Gruppe von „Jugend forscht“, die eine Methode entwickelt haben, wie man im All überflüssiges Styropor von Verpackungen mithilfe von 3D-Druckern recyceln kann.

Der nächste Tag war zweigeteilt. Die erste Gruppe, zu der auch ich gehörte, belegte zuerst Workshops, die man vorher wählen konnte und besichtigte danach die Ausstellung „Wege-Irrwege-Umwege“ im Deutschen Dom. Gruppe zwei hatte genau das gleiche Programm nur in umgekehrter Reihenfolge. Mein Workshop hieß „Digitales Comic-Zeichnen“ und ich lernte das Zeichnen an einem Tablet kennen. Noch besser gefiel mir allerdings die Ausstellung im Deutschen Dom. Diese zeigte anlässlich des hundertsten Jahrestages des Endes des ersten Weltkriegs und der Ausrufung der Republik die Geschichte des Deutschen Parlaments. Das war nicht nur interessant, sondern auch sehr lustig und unterhaltsam, denn in einem Teil der Ausstellung konnten wir in Gruppen von ca. 30 Personen eine Debatte im Bundestag nachspielen. Dafür gab es einen Raum, indem der Plenarsaal des Bundestags, natürlich in viel kleiner, nachgebaut war und in dem jeder Jugendliche nun einer Fraktion angehörte – ich gehörte zur Fraktion der Grünen. Zuerst berieten wir in dieser Fraktion über die Frage, ob das Amt des Bundeskanzlers auf maximal acht Jahre beschränkt werden sollte und wählten einen Redner. Dieser trug die Rede dann vor, und es gab Zwischenrufe, -fragen und Applaus. Abends wurden die Workshopergebnisse im Café Moskau vorgestellt. Anschließend gab es wie auch am Vortag leckeres Essen und viel Musik.

Am Montag stand der Besuch im Ministerium für Bildung und Forschung mit Festakt auf unserem Programm. Morgens lief die gesamte Gruppe zu Fuß dorthin und wir warteten erst einmal in der Lobby. Als Höhepunkt und besondere Auszeichnung für uns Talente hielt Herr Dr. Wolfgang Schäuble, der Bundestagspräsident, die Festrede, und betonte die Notwendigkeit sich einzubringen: „Wer nicht mitmacht, überlässt anderen die Entscheidung.“ Er wäre zwar überzeugt, dass früher eben nicht alles besser war, aber betonte auch: „Shitstorm ist keine Demokratie.“ Deshalb ermutigte er uns, auch später in der Fragerunde gemeinsam mit Frau Karliczek, hartnäckig zu sein, uns nicht entmutigen zu lassen und keine Angst zu haben, auch mal gegen den Strom zu schwimmen.

Danach war der Tag der Talente auch schon vorbei. Insgesamt habe ich sehr viele, verschiedene Jugendliche und Meinungen bzw. Blickwinkel kennengelernt und viel gesehen. Ich freue mich darauf, dass es ab morgen weitergeht, wenn ich in Meißen am Sprachenturnier, dem bundesweiten Finale des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen, teilnehme.

Grüße aus Berlin! Maja