Am Dienstag dieser Woche fand in Krefeld der Regionalwettbewerb von Jugend forscht statt. Wie schon seit vielen Jahren ist die Region Niederrhein die teilnehmerstärkste Veranstaltung von Jugend forscht in Deutschland. Diesmal wurden 198 Forschungsprojekte zur Prämierung vorgestellt. Die fachliche Bandbreite dieser Projekte stammen aus den Fachbereichen Biologie, Chemie, Physik, Mathematik, Informatik, Geowissenschaften und Technik.
Vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium waren Johanna Güttler und Hannah Unruh (beide aus der Q 2) mit dabei. Sie präsentierten in Krefeld ihr technikbezogenes Forschungsprojekt:
„So leise wie eine Eule – Bionisches Ventilatorenmodell“
Die beiden jungen Forscherinnen hatten sich im Herbst des vergangenen Jahres die Frage gestellt, ob Ventilatoren, wie man sie ja auch bei sommerlicher Hitze von zuhause kennt, nicht noch leiser arbeiten können. Sie orientierten sich bei ihren Überlegungen an den bekannten, nahezu geräuschlosen Flügelschlägen nachtaktiver Raubvögel.
Wenn Forscherinnen und Forscher praktische Lösungen für technische Probleme von der lebenden Natur abschauen und in die Praxis umsetzen, ist das Bionik, ein Kunstwort aus den Begriffen „Biologie“ und „Technik“.
Vor ihren Experimenten schauten sich Hannah und Johanna die Eulen-flügel besonders gut an. Auf den Beobachtungen bauten sie ihre Experimente auf, bei denen sie technische Ventilatoren-Flügel durch eigene Bastelprodukte ergänzten, die sich an den erkannten Merkmalen von Eulenflügeln orientieren. Dabei untersuchten sie systematisch die (gewünschte) Verminderung der Ventilatoren-Geräusche.
Klingt einfach, ist es aber nicht.
Ihre Forschungsideen und ihre praktischen Lösungen präsentierten die beiden jungen Frauen in einer attraktiven Ausstellung, die in Krefeld zunächst von einer Fachjury und im Verlauf des Tages auch von vielen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie von Besuchern der Veranstaltung begutachtet wurde. Hannah und Johanna haben dabei immer wieder ihre Überlegungen, ihre Experimente und ihre Lösungs-versuche vorgestellt und erläutert. Das Publikum zeigte sich durchweg interessiert.
Aber da war im Krefelder Seidenweberhaus noch eine große Anzahl ebenso interessanter, kluger und überzeugender Projekte, mit denen sich Hannahs und Johannas Forschungsarbeit messen musste. Am Ende reichte es für die Beiden nicht zum Sieg in ihrer Kategorie. Die anderen waren nach dem Jury-Urteil noch ein bisschen pfiffiger und ausgereifter.
Johanna und Hannah haben ihre Teilnahme bei Jugend forscht trotzdem nicht bereut. Sie haben sich angestrengt und Arbeitszeit investiert und erhielten dafür vielfache Anerkennung und Wertschätzung sowohl von den erwachsenen Expertinnen und Experten als auch durch das Besucherpublikum. Sie konnten außerdem viele Forschungsarbeiten von Schülerinnen und Schülern anderer Schulen kennen lernen und damit über den eigenen Tellerrand hinausschauen.
Ihr Betreuungslehrer ist davon überzeugt, dass die beiden Schülerinnen durch die Präsentation ihrer Arbeit vor Fachleuten bestimmt auch eine gute Vorbereitung für die mündlichen Prüfungen im vierten Abiturfach bekommen haben.